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Kollektive Krankheitsabwehr: Wie soziale Insekten ihre Kolonie schützen?

Sylvia Cremer

Institut für Wissenschaft und Technologie (ISTA), Klosterneuburg
Österreich

Professor

Research Website

Mi, 11. September 2024
18:45 – 20:00 Uhr

Universität Hohenheim
BIO-Gebäude
Audimax

 

Ameisen, Bienen und Termiten bilden große Kolonien von oft tausenden von Einzeltieren, die meist nur von einer oder wenigen Königinnen abstammen. Durch dieses enge Zusammenleben vieler nahverwandter Tiere könnte es zu rascher Krankheitsausbreitung kommen. Dies ist jedoch fast nie der Fall, da die Kolonien sozialer Insekten zweifach vor Pathogenen geschützt sind: zum einen besitzen auch Insekten ein sehr effizientes Immunsystem, das sogar ein Immungedächtnis aufweist, zum anderen wehren die Tiere einer Kolonie Krankheiten gemeinsam ab. Hierzu gehören ausgeprägte Nesthygiene, gegenseitiges Putzverhalten, Wund- und Infektionsbehandlung, und letztlich auch social distancing.

Durch das Zusammenspiel dieser kooperativen Verhaltensweisen in der Gruppe wird die Kolonie vor Krankheitsausbrüchen geschützt, erhält also „Soziale Immunität“. In meinem Vortrag gehe ich vor allem darauf ein, wie die individuellen Immunsysteme und die kooperative Krankheitsabwehr aller Koloniemitglieder zusammenwirken, und wie Pathogene es trotzdem manchmal schaffen, die Abwehrstrategien ihrer sozialen Wirte zu umgehen.